Mit dem Aufkommen des E-Commerce sind auch zunehmend Onlineshop-System-Anbieter auf den Markt gekommen. Einer von ihnen Magento mit seiner gleichnamigen Software. Die E-Commerce-Webanwendung bietet dabei vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. So besteht die Möglichkeit, die Artikel auf der Website über ein vordefiniertes Programm zu erstellen und zu verwalten. Darüber hinaus enthält Magento auch ein Content Management System, mit dem sich Inhalte erstellen und verwalten lassen.
Die Onlineshop-Software wurden 2008 erstmals vorgestellt und basiert in der Version auf PHP größer/gleich 5.4 und verwendet in der Standardausführung MySQL für die Datenspeicherung. Benötigt wird ein Linux-Server auf Linux x86 bzw. x86-64. Die Version Magento 2, die 2015 auf den Markt kam, benötigt als Webserver Apache 2.2 oder 2.4 bzw. nginx 1.8, PHP in den Versionen 7.0.2, 7.0.4, 7.0.6-7.0.x und MySQL 5.6, ist ebenso kompatibel mit MySQL 5.7. Neben PHP nutzt Magento zur Konfiguration der technischen Basis und der Schnittstellen XML-Dateien. Bei den Cache-Backends kann neben selbst entwickelten Lösungen mit den Backends File, SQLite, Memcached, Alternative PHP Cache, XCache, ZendPlatform und TwoLevels gearbeitet werden.
Intuitiv, nutzer- und kundenfreundlich
Mit Magento können Nutzer einen Onlineshop aufbauen, Produkte anbieten und verwalten. Zudem lässt sich das E-Commerce-System um viele weitere Funktionalitäten erweitern. Mit Extensions, die zum Teil kostenpflichtig sind, lässt sich der eigene Shop mit Tools aus Bereichen wie Verwaltung, Zahlungsabwicklung, Versand oder Kataloge anpassen. Nutzer profitieren unter anderem von der kostenlosen Magento Community Edition, die Software ist dank Open-Source-Ausrichtung individuell konfigurierbar. Das intuitive, nutzer- und kundenfreundliche Shopsystem eignet sich auch und besonders für den deutschsprachigen Raum. Der modulare Aufbau sorgt für optimale Wartung, Skalierbarkeit und reibungslose Updates. Das Programm wird zudem ständig durch den Hersteller und die Community weiterentwickelt und verfügt über eine integrierte SEO-Optimierung und eine integrierte Lagerverwaltung und Verwaltung von Produkten und Aufträgen. Es eignet sich für unterschiedlichste Produkttypen, zum Beispiel Downloads und ähnliches. Zur Verfügung stehen integrierte Reports, etwa für die Umsatzanalyse, oder zahlreiche Zahlungsmethoden.
Adaptierungen für den deutschsprachigen Markt
Magento ist zwar durchaus verbreitet, jedoch müssen für den deutsch(sprachig)en Markt einige Einstellungen vorgenommen werden. In der Einrichtung und bei der Installation treten meist wenige Fragen auf, bei der anschließenden Konfiguration gibt es hingegen einige Details zu beachten. Das betrifft unter anderem die Festlegung des Steuersatzes und der Brutto-Preise (im Vergleich zu den etwa in den USA gängigen Nettopreisen). Im Allgemeinen ist die Konfiguration von Magento einfach, kann aufgrund der vielen Funktionen aber sehr zeitaufwändig sein – besonders dann, wenn viele Produkte im Shop untergebracht werden sollen.
Seit 2018 Teil von Adobe
Magento gehört seit 2018 zu Adobe Inc., das Unternehmen bietet das Shopsystem unter Adobe Commerce (Magento) Pro als All-on-one-Lösung an. Magento gibt es aber auch kostenlos als Community Edition. Jene Kunden, welche die Enterprise oder Enterprise Cloud Edition von Magento 2 verwenden möchten, müssen dazu eine Lizenz erwerben. Die Installation ist einfach, die Einrichtung und Konfiguration aber meist ein wenig komplizierter. Eine Vielzahl an Tutorials und Videos sowie ein umfangreiche Benutzerhandbuch schaffen hier Abhilfe. Mit Ausnahme der Community Edition (Open Source) ist Magento kostenpflichtig, für die Nutzung werden Lizenzgebühren fällig. Einrichtungsgebühren gibt es hingegen keine. Die Software wird lediglich auf den eigenen Servern installiert, das trifft auch auf die gehostete Enterprise Cloud Edition zu. Auch in diesem Fall fallen für die Errichtung und die Installation von Magento keine Kosten an. Die Tarife, die für Magento Enterprise und Enterprise Cloud Edition anfallen, sind zunächst einmal Richtwerte und werden für jeden Einzelfall verhandelt und festgelegt. Die Mindestkosten benennen Experten mit rund 15.000 Euro pro Jahr, enthalten ist darin ein Basis-Support. Je nach Support-Level können die jährlichen Kosten also höher ausfallen. Vom Layout und Design ist Magento aufgrund einer Vielzahl von Drittanbietern angebotenen Themes und Templates durchaus vielfältig. Darüber hinaus gibt es weltweit Agenturen, die sich auf die Entwicklung von Magento Themes spezialisiert haben. Alle in Magento 2 enthaltenen Themes sind responsive und eignen sich somit für die Darstellung auf allen mobilen Endgeräten. Bei Themes von Drittanbietern muss die Eignung für mobile Geräte von Fall zu Fall geprüft werden.
Frontend und Backend überzeugen
Magento beinhaltet ein einfaches und übersichtliches Verwaltungs-Backend mit vielfältigen Funktionen und Möglichkeiten. Aufgrund der Vielseitigkeit braucht es auch ein wenig Zeit, bis der Nutzer mit allen Möglichkeiten und Funktionen vertraut ist. In vielen Fällen wird der Aufwand für die Einrichtung und Verwaltung des Onlineshops aber unterschätzt, gute Vorbereitung kann also nicht schaden. Darüber hinaus bietet Magento zahlreiche Möglichkeiten für die Kundenverwaltung und das E-Mail-Marketing. Für alle Kunden steht eine ausführliche Historie mit Bestellungen, u.v.m. zur Verfügung. Mit dem Texteditor lassen sich rasch und unkompliziert die Erstellung bzw. Bearbeitung von Artikeln ebenso durchführen wie die Erstellung von Produkt- und Kategoriebeschreibungen. Über den (einfach gehaltenen) Medien-Manager lassen sich Bilder, Videos und andere Medien einfügen. Das Frontend präsentiert sich modern, einfach und übersichtlich. Über die optische Aufmachung der Website entscheiden aber im Wesentlichen das installierte Theme und die individuelle Programmierung. Die Bedienung erfolgt intuitiv und bietet dem Nutzer alles, was dieser von einem Besuch in einem Onlineshop erwartet. Eine gut programmierte Suchfunktion ermöglicht von jeder Seite innerhalb Magento die Suche nach Produkten, Kategorien oder weiteren Filtern, beispielweise einer Artikelnummer. Damit wird die Suche zum Kinderspiel. Zusätzlich zur klassischen Produktansicht gibt es für jedes Produkt eine eigene Detailseite, auch für die einzelnen Kategorien. Geboten wird Platz für Bilder oder Videos und eine ausführliche Beschreibung des Produkts.
Simples Checkout- und Payment-System
Für jeden Betreiber eines Onlineshops ist der Checkout- und Payment-Vorgang mitunter der Wichtigste. Hat der Kunde bereits gewählt, aber die Bestellung noch nicht abgeschlossen, kann dieser noch immer abspringen. Das passiert dann, wenn der Checkout-Vorgang zu kompliziert ist oder es im Zuge der Bestellung oder Bezahlung zu Fehlern und Problemen kommt. Aus diesem Grund setzt Magento 2 auf ein betont einfaches Checkout- und Payment-System. Auf einer Einzelseite werden alle relevanten Informationen zusammengefasst und der Kunde hat die Möglichkeit, alle gewünschten Artikel und die Daten zur Bestellung vor dem Absenden noch einmal zu kontrollieren und bei Bedarf Änderungen veranlassen. In der Basis von Magento 2 sind bereits viele Zahlungsformen wie Kreditkarte oder PayPal möglich, über verschiedene Schnittstellen ist auch eine Zahlung über Drittanbieter möglich. Apropos Schnittstellen: Diese gibt es nicht nur zu Zahlungsanbietern, sondern auch zu Warenwirtschafts- oder ERP-Systemen.